Dienstag, 8. August 2006 |
Autofahrt nach Ailfroid |
Ich wäre gerne noch ein paar Tage daheim geblieben, aber mit der Reise kommt die Freude. Die Fahrt vergeht flott.
Ailfroid besteht aus einem riesigen Campingplatz und ein paar Geschäften. Der erste Eindruck schreckt mich. Aber es ist alles sehr
ruhig und französisch heiter. Wir stellen unsere Zelte mitten in die große Wiese zu allen anderen, essen ein wenig und gehen früh schlafen. |
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Mittwoch, 9. August 2006 |
Palavar les Flots, Anrufe |
Ich schlafe gut und höre mit Unmut wie Georg den Kocher in Betrieb nimmt. Das Frühstück schmeckt mir auch
nicht so recht. Erst beim Zustieg stellt sich im Körper eine gewisse Zufriedenheit ein. Die Tour ist für den Einstieg richtig -
nie zu schwer und mit 11 Seillängen lang genug um sich wieder an Ungewohntes zu gewöhnen. Beim Abseilen stellt sich heraus,
dass ich meinen Achter vergessen habe. Georg lässt mich ab und das erweist sich als gute Technik. Wir haben nie Probleme mit dem Seil.
Für eine weiter Tour hat zu meiner Beruhigung niemand Lust. Wir beginnen den Nachmittag recht entspannt. Ich kaufe mir eine Telefonwertkarte
und rufe Christine an. Sie ist sehr gekränkt, weil Christian mit Gudrun sie so beleidigt haben. Alles wegen der blöden Wohnung.
Georg und Gerti erzählen mir vom Verkauf ihrer Mansardenwohnung. Danach wäre die Wohnung ein durchaus akzeptables Angebot.
Am Abend rufe ich Christine wieder an. Sie ist noch immer aufgebracht und gekränkt und mich belastet diese lieblose Art auch immer mehr.
Dazu noch einige ausländerfeindliche Sager der lieben Nachbarn und meine Stimmung ist im Keller. Ich mach noch einen Abendspaziergang,
kann aber trotzdem lange nicht einschlafen. |
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Donnerstag, 10. August 2006 |
Sueur de Boucs, little Palavar |
Das Aufstehen fällt mir wieder schwer, das Frühstück ist eher eine Pflicht. Die erste Seillänge fällt
mir sehr schwer und ich greif zweimal kräftig in den Haken. Aber dann wird die Tour nur mehr schön. Bei der zweiten Tour dasselbe.
Zwei Haken in der ersten Seillänge, dann schön trotz der zunehmenden Müdigkeit. Der Nachmittag vergeht mit Relaxen.
Wir kochen Spaghetti con Aglio e Olio. Ich versuche vergeblich Christine und Sepp Fegerl anzurufen. Um acht leg ich mich hin. Das Lesen geb
ich nach ein paar Seiten auf. |
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Freitag, 11. August 2006 |
Riviere Kwai, verhängtes Seil |
Das Aufstehen kostet immer noch Überwindung. Es ist ziemlich frisch in der Früh. Das Frühstück schmeckt
mir schon besser. Die Tour ist wunderschön und die Schwierigkeiten noch machbar. Zwei Haken greif ich aus Faulheit an. Bei Abseilen
verhängt sich das Seil in einem ganz beschissenen Gelände und Georg starte eine recht wilde Bergeaktion. Wir sind unten recht froh,
dass alles gut gegangen ist. Am Nachmittag gibt's Kürbis mit Erdäpfeln - sehr gut. Der Wetterbericht für Samstag ist
schlecht. |
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Samstag, 12. August 2006 |
Regentag, Briançon |
In der Nacht beginnt es wirklich zu regnen. Georg hat ein praktisches Konstrukt gemacht, wo man unter der Heckklappe im Trockenen
sitzt. Wir frühstücken lange und gemütlich. Dann kommt Lesen und ein Schläfchen. Um 11 fahren Georg und ich nach
Briançon einkaufen. Wir besuchen eher zufällig den Park und wandern dann zu den Befestigungen hinauf. Am Nachmittag wieder
Kürbis mit Erdäpfeln, wieder ganz köstlich. Christine erreiche ich am Abend nicht. Ich bin in Gedanken sehr bei ihr. |
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Sonntag, 13. August 2006 |
Et on tuera les affreuse, Putenschnitzel |
In der Früh ist es schon ziemlich kalt. Aber die Sonne kommt für ein paar Minuten und macht die Kletterei angenehm.
Die Schwierigkeiten passen, der Fußweg rundet alles zu einem gemütlichen Unternehmen. Georg kauft Putenschnitzel, mit Baguette und
Salat ein Festessen. Im Geschäft sind die Telefonwertkarten ausgegangen und ich kann mit Christine nur kurz reden. |
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Montag, 14. August 2006 |
Laissez bronzer les cadavres |
Es wird ein sonniger und angenehmer Tag. Die Kletterei ist ausgesprochen schön, über einige Schwierigkeiten helfen
mir die Haken. Am Abstieg genießen wir noch einige Zeit die Sonne bevor wir über den Fußweg hinunter wandern. Ich bekomme
eine Wertkarte und plaudere länger mit Christine. Die Wolken über der Wohnungsaffäre haben sich verzogen. Sie klingt wieder
munterer. Am Nachmittag gibt es Polenta mit Gemüse. |
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Dienstag, 15. August 2006 |
L'amour dure tres ans, der Tag als der Regen kam |
In der Früh wittere ich die Chance vor Georg einkaufen zu gehen. Aber, wie immer, zu spät. Die Tour ist wieder
schön, fällt mir aber schwer. Der Fußabstieg ist wieder sehr angenehm. Eine Viertelstunde nachdem wir beim Zelt sind beginnt
es zu regnen und hört nicht mehr auf. Wir kochen Suppe, Bratwürstel und Salat. Am Palaver seilen die letzten Seilschaften im Regen ab.
Um sieben rufe ich Christine an, um neun den Fegerl Sepp. Er kommt nicht. Der Wetterbericht ist zu schlecht. Bin neugierig, was sich bei uns noch
ausgeht. |
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Mittwoch, 16. August 2006 |
Regen- und Wandertag |
Am Vormittag regnet es, am Nachmittag machen wir eine Wanderung zum Parkplatz im Talschluss. Am Abend beginnt es wieder zu regnen. |
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Donnerstag, 17. August 2006 |
Orage d'etoiles, Pilier du Levant |
Bei Nach regnet es immer wieder, nach dem Frühstück klart es auf. Wir gehen eine Tour, die ich führen kann
und nach anfänglicher Aufregung macht es mir Spaß. Auch der Pilier du Levant ist schön und A0 kein Problem. Vor der letzten
Seillänge doktert eine Seilschaft sehr herum und verstärkt unnötig meine Aufregung. Kaum sind wir zurück beginnt es wieder
ordentlich zu regnen. Bei Nacht kommen Gewitter und ergiebige Schauer. |
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Freitag, 18. August 2006 |
Ecrin total, Cascade blue |
In der Früh klart es schnell auf, die Platten von Ecrin total sind schon wieder trocken. Ich erleichtere mir einige
Stellen A0. Das Klettern macht mir Mühe. Beim Abseilen begegnen wir einigen Seilschaften mit Kindern. Wir überqueren den Bach an
einer Flying Fox. Ich überleg schon Georg und Gerti allein klettern zu lassen, überleg es mir aber. Es wird eine sehr schöne
Tour. Am Abend schaut es ganz nach anhaltendem Schönwetter aus. Bei Nacht beginnt es wieder zu regnen. |
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Samstag, 19. August 2006 |
Ein zwei Dreye |
In der Früh regnet es immer wieder, wir frühstücken unter Georgs Heckklappenkonstruktion. Dann hört es
zu regnen auf, die Felsen glänzen noch recht feucht. Gerti treibt uns erbarmungslos ins Gemäuer. Die erste Seillänge ist noch
recht feucht, aber nicht schwer und mit Hilfe einiger Haken komm ich rauf ohne mich zu fürchten. Dann wird es immer trockener und die
Kletterei macht mir Spaß. Die letzten Seillängen sind zusammen mit Laissez bronzer les cadavres. Die steile Seillänge ein
Genuss, in der schweren Seillänge wähle ich die leichtere Variante, auch sehr schön. Wir sind zufrieden und kochen Spaghetti
con Aglio e Olio. Das Wetter bessert sich zusehends. Die Chancen auf hohe Berge stehen gut. |
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Sonntag, 20. August 2006 |
Super Oin Oin |
Diesmal ist es schon in der Früh schön. Georg hat Super Oin Oin ausgesucht, sehr schön aber ich möchte
langsam etwas Abwechslung. Das soll morgen sein - lange Wanderung mit Aufstehen um drei Uhr. Am Nachmittag gibt es Reis mit Gemüse. |
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Montag, 21. August 2006 |
Pelvoux |
Drei Uhr ist unchristlich. Aber das Gehen ist recht angenehm. Wir lassen uns Zeit, kommen trotzdem flott höher. Auch nach
der Hütte geht alles problemlos.Der Firn im Couloir Coolidge ist ideal, dazu gibt es noch Tritte von den Vortagen. Um 11 sind wir auf dem
Gipfel. Durchs Couloir hinunter beginnt schon der Steinschlag, sonst ist auch der Abstieg problemlos, nur die Füße beschweren sich
über die lange Belastung. Am Nachmittag kauf ich Seife und Haarschampon und Batterien für die Stirnlampe. Georg macht wieder
Hühnerbrüste. Die weiteren Pläne müssen wir erst einmal überschlafen. |
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Dienstag, 22. August 2006 |
Achtung, big copieur is watching you |
In der Früh entschließen wir uns für eine Abschlusskletterein in Ailfroide. Es wird eine sehr schöne,
steile Tour. Wir kochen Spaghetti mit Thunfisch, die liegen mir ziemlich im Magen. Am Abend ruf ich Christine an. Mit Christian und der
Wohnung ist alles wieder anders. Er ist versöhnlich und die Wohnung nehmen sie nicht. Dafür wird der Nachbar lästig.
Er grenzt seinen Grund in unserer Wiese ab. |
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Mittwoch, 23. August 2006 |
Abschied von Ailfroid, Chemin du Roy |
Georg hat den Führer an unsere englischen Nachbarn verliehen, dafür hat er in seinem anderen Führer ein Gebiet
auf dem Weg von Briançon nach La Grave entdeckt. Es schöne Kalkkletterei. Wir gehen zwei Routen (Du miel et des abeilles und Che
Guevoroux) Dann gibt es Reis mit Gemüse und Spiegeleiern. Grob planen wir die Meje-Überschreitung. Aber es hängt noch vom Wetter
und den Verkehrsverbindungen ab. |
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Donnerstag, 24. August 2006 |
Reisetag nach Leysin |
In La Grave ist der Wetterbericht eher schlecht, Verkehrsverbindungen nach Le Barade gibt es nicht. Also lassen wir die Meje-Überschreitung
für diesmal. Angesichts des mäßigen Wetters entschließen wir uns für Leysin. Es ist recht kalt und es regnet immer wieder.
Am Abend klart es auf und wir kochen Spaghetti con Aglio e Olio. |
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Freitag, 25. August 2006 |
Wandertag am Lac d'Ai |
Beim Zustieg in der Früh entscheide ich mich für einen Wandertag und lasse Georg und Gerti allein klettern. Ich gehe
auf zwei Berge um den Lac d'Ai. Beide haben eine wunderschöne Aussicht auf den Genfer See und ins Rhonetal. Mir ist nicht besonders gut
und ich komm schnell außer Atem. Wir fahren das Rhonetal ein Stück aufwärts und beziehen in einem kleinen Kaff namens Collonge
einen recht urigen Campingplatz, kochen Reis mit Gemüse. Ich finde keine Telefonzelle von der aus ich Christine anrufen könnte. |
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Samstag, 26. August 2006 |
Pissevache, Merveille que dalle |
Schon der Zustieg ist abenteuerlich - wilde Schluchten, steile Granitschroffen. Die Tour selbst ist reichlich schwer und wir
sind froh hinaufzukommen. Beim Abstieg nehmen wir einen weiten Umweg, zum Teil durch eine schöne Klamm und finden drei Helme voll Parasole
und Herrenpilze - ein köstliches Abendessen. |
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Sonntag, 27. August 2006 |
Spit rouge, auch Granit kann steil sein |
Der Vormittag ist verregnet. Am Nachmittag wollen wir nur ein paar Seillängen im Klettergarten gehen, dort ist furchtbar
viel los und wir gehen rauf zum Tichodrome. Fünf Seillängen steiler Granit, eine begeisternde Kletterei. |
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Montag, 28. August 2006 |
Tichodrome, über den Simplon ins Tessin |
Das Wetter schaut nicht verlockend aus. Aber wir gehen noch einmal rauf zum Tichodrome und geben uns wieder fünf
Seillängen steilen Granit. Dann brechen wir unsere Zelte ab und fahren über den Simplon, eine landschaftlich schöne Fahrt.
In Ponte Brolla treffen wir Martha und Lisa und gehen auf eine Pizza. Dann stellen wir im Regen unsere Zelte auf den Zeltplatz in Avegno. |
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Dienstag, 29. August 2006 |
Val Onserone, Ad un Angelo caduto del cielo, Promenade aus Via tre und Trango |
Es ist schön und sonnig, das Val Onserone ein schönes Tal, müsste auch zum Radfahren schön sein.
Der Angelo ist reine Plattenkletterei, die andere Tour recht steil und abwechslungsreich. Beim Abseilen fahr ich einmal ins Leere und muss
zurück rauf. Ab Abend gibt es Bratwürstel mit Erdäpfeln. Es tröpfelt wieder. |
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Mittwoch, 30. August 2006 |
Scaladri, Yogi e Bubu |
Eine atemberaubend schöne Kletterei, steile Platten, Piazrisse, Überhänge, alles in rauhem festem Granit.
Es weht ein ordenlicher Föhnsturm. Am Abend gibt es Polenta und Reis mit Gemüse. |
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Donnerstag, 31. August 2006 |
Scalladri, Fantasia |
Weil die erste Tour am Scaladri so schön war, gehen wir noch Fantasia - nicht ganz so schön wie Yogi e Bubu,
aber auch eine sehr schöne Kletterei. |
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Freitag, 1. September 2006 |
Fahrt zum Grimselpass, Fair hands line |
Über Nufenen und Grimselpass zum Handegg, es gibt viel Neuschnee. Aber Fair hands line ist trocken und sehr schön.
Wir steigen um 12 ein und um 5 haben wir schon zu abend gegessen - Nudeln mit Thunfisch und Spiegeleier. |
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Samstag, 2. September 2006 |
Schweiz plaisir |
Zum Abschluss haben wir uns noch eine Tour im El Dorado vorgenommen. Schon die Wanderung dorthin ist schön. Die Tour ist
ein würdiger Abschluss. Reibungsplatten wechseln mit steiler Wand- und Risskletterei. Beim Rückweg beginnt es zu regnen und am
Grimselpass regnet es schon in Strömen. Das macht den Abschied leicht. Wir sind sehr, sehr zufrieden. |
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Sonntag, 3. September 2006 |
Heimfahrt |
Wir schlafen am Arlberg auf einem Parkplatz. Um halb fünf beginnt es zu regnen, wir sind daher schon früh unterwegs
und um elf in Graz. |
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